Entscheidung des Herzens by Scarlett Edwards

Entscheidung des Herzens by Scarlett Edwards

Autor:Scarlett Edwards [Edwards, Scarlett]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: Edwards Publishing
veröffentlicht: 2014-09-22T22:00:00+00:00


***

Kapitel Acht

Als Rich vor einer großen Villa hält, die allein auf einem riesigen Grundstück steht, ist es bereits dunkel. Wir mussten die Hauptstraße durch den Ort nehmen, um hierher zu gelangen, aber das ist bereits gute fünfzehn Minuten her. Die auffälligsten Gebäude in der so genannten »Stadt« waren zwei Supermärkte, ein Kaufhaus und eine Bibliothek gewesen, die gleichzeitig das Rathaus ist. Jedes von ihnen hätte auf einem Grundstück Platz gehabt, das nur halb so groß war wie das vor mir.

»Weiß deine Freundin, dass wir kommen?«, frage ich, als ich aus dem Wagen steige. »Die Lichter sind alle aus.«

»Sie weiß Bescheid.« Rich wirft seine Tür zu. Das Geräusch bringt einen Hund in der Nähe zum Bellen. »Das Haus hat eine Menge Zimmer. Sie befindet sich wahrscheinlich irgendwo im hinteren Teil.«

»Wenn sie überhaupt zu Hause ist«, murmele ich und folge Rich den Kiesweg entlang zur Haustür. Ich bemerke, dass das Bellen aus dem Haus kommt.

Rich sucht nach einer Türklingel und schlägt mit seinen Fäusten an die Tür, als er keine findet. Umgehend höre ich das kratzende Geräusch von Pfoten auf einem Holzboden. Eine Sekunde später ertönt ein dumpfer Aufschlag, als etwas mit der Tür zusammenprallt, was von noch lauterem Bellen gefolgt wird.

»Sie hat einen Hund?«, frage ich Rich.

»Sieht so aus.« Rich zuckt mit den Schultern, steckt dann seine Hände in die Taschen und beginnt, auf seinen Fußballen hin und her zu wiegen. Zum ersten Mal, seitdem ich ihn getroffen habe, sieht er ein wenig… unsicher aus.

»Rich?«, frage ich. »Ist alles in Ordnung?«

»Ja«, Stöhnt er. »Das sollte es. Ich habe nur nicht erwähnt, dass ich —«, er sieht an mir hoch und runter, »— eine Freundin mitbringe. Dich hier zu haben, war kein Teil des ursprünglichen Plans.«

»Ist das ein Problem?«

»Nein. Aber ich sollte erwähnen, dass dieses Mädchen die Tendenz hat — wie soll ich sagen — besitzergreifend zu sein.«

»In Bezug auf was?«

»Nun«, Rich senkt seine Stimme, »mich zum Beispiel—«

Ohne Vorwarnung hört das Bellen auf, und die Tür öffnet sich. Eine große, schlanke Gestalt erscheint im Eingang.

Jedenfalls groß verglichen mit mir. Selbst mit Stöckelschuhen würde sie Rich trotzdem nur bis auf Nasenhöhe reichen. Sie hat dunkle, gebräunte Haut und leicht schräge, leuchtend grüne Augen. Sie sehen über ihren eleganten Wangenknochen umwerfend aus. Ihr Haar hat die gleiche Farbe wie meines, ist aber sehr viel länger und glatt. Sie trägt es aufwändig geflochten, sodass der Zopf bis hinunter zu ihren Hüften reicht. Einige einzelne Strähnen sind kürzer und fallen um ihre Wangen herum, wodurch sie ihr Gesicht einrahmen.

Ihr Blick strahlt, als sie Rich sieht. Sie springt auf ihn zu, um beide Arme um ihn herumzuschlingen und ihn festzuhalten. Obwohl er diese Umarmung nicht wirklich erwidert, bemerke ich, wie sich eine unerwartete Eifersucht in meinem Inneren ausbreitet. Ich versuche, sie zu ignorieren.

Rich befreit sich sanft mit beiden Händen aus dem Griff des Mädchens. Als er sie absetzt, lächelt sie breit und zeigt ihre umwerfend weißen Zähne. Wie kann es fair sein, dass jemand so makellos aussieht?

»Richard!«, ruft sie aus. Sogar ihre Stimme ist perfekt — hoch und klar wie die Töne einer prächtigen Harfe.



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